One more year in Germany… Erfahrungen über Familienzeiten, Kinder und Selbstliebe

21 Jahre hier.

Schon letztes Jahr feierte ich einen Wendepunkt in meinem Leben. Jeden Tag ein Tag länger in Deutschland als in Perú, meinem Geburtsort.  

Für mich eine bewusste und glückliche Entscheidung. Mit Folgen und Konsequenzen, natürlich. Einige dieser Folgen und Konsequenzen wurden für mich teilweise in diesem letzten Lebensjahr durch die Pandemie noch einmal deutlich spürbar. Die 3 wichtigsten Themen, über die ich gerne etwas teilen möchte, waren Familie, Kinder und Selbstliebe 

Meine Erfahrung mit dem Begriff Familie 

Im letzten Pandemie-Jahr wurde mir deutlich bewusst, wie wichtig für mich Familie und Freunde sind. Ich habe Familie in 4 Ländern dieser Erde. Und in jedem Land hat diese Pandemie Teile meiner Familie getroffen, mal heftiger, mal weniger heftig. 

Die brutalste Corona Realität hat mir Peru gezeigt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann jemand in meiner Familie krank werden würde. In diesem März war es so weit, und ich entschied mich die Risiken einer Flugreise mit offenem Ende einzugehen und in der Nähe dieser wichtigen Familienmitglieder zu sein. Diese Zeit hat sehr intensive tiefe Spuren in mir hinterlassen. Zum Glück und Gott sei Dank ist alles am Ende gut ausgegangen und meine Lieben sind wieder gesund geworden.

Die Reise half mir zu bemerken, dass die Familie bei mir an erster Stelle steht.  

Meine Kinder 

Unzählige Home-Schooling Tage liegen hinter Schülern und Eltern mit Kindern. Kinder weltweit haben Großartiges geleistet. Ich habe 2 Kinder im Schulalter. Diese Zeit war eine sehr große Herausforderung, für alle Beteiligten. Umso erleichternder war es für mich persönlich zu sehen, dass Kinder und Jugendlichen allgemein sehr resilient sind. Es ist definitiv einiges schiefgelaufen, Vieles ist deutlicher geworden und es gibt natürlich viel zu tun, viel nachzuholen, viel zu reparieren, aber ich setze meinen persönlichen Fokus auf die Kinder und Jugendlichen, die nach 1,5 Jahren Pandemie immer noch voller Lebensenergie sind und die die neue Realität gut meistern, teilweise besser als wir Erwachsene.  

Auch in diesem letzten Pandemiejahr wurde mir klar, wie wenig auf Minderheiten weltweit und auch in Deutschland geachtet wird. Insbesondere das Thema Maskenpflicht hat uns als Familie mit einem hörgeschädigten Kind vor große Herausforderungen gestellt.  

Wir als Familie, versuchen jeden Tag, das Beste daraus zu machen. Und meine kleine Tochter hat uns Tag für Tag auch mit viel Humor gezeigt, dass je mehr wir uns jeden Tag für eine inklusivere Gesellschaft einsetzen, desto bunter und reicher die Teilhabe aller Menschen daran sein kann. 

Meine Tochter ist seit Juni eine stolze Besitzerin eines Hörimplantats, nachdem im letzten Jahr eine Taubheit am linken Ohr diagnostiziert wurde. Das rechte Ohr wird noch mit einem Hörgerät versorgt. Der Weg war extrem anstrengend und es war schwierig immer positiv zu denken und dabei zugleich auch realistisch einzuschätzen, welche Weggabelungen und Pfade vor uns stehen. Obwohl wir als Eltern auch einen eigenen Weg gehen und eine Haltung entwickeln mussten, schätze ich mich glücklich in diesem Land zu leben, mit all dem medizinischen Fortschritt und der Behandlungsmöglichkeiten.  

Selbstliebe 

Und nun kommen wir zu mir. Vor einigen Jahren beschloss ich, die deutsche Natur zu lieben und zu genießen. Ich beschloss, den Wald, die Berge, die Seen und auch den Winter und die kalten Tage zu lieben… alles, was dazu gehört und Deutschland zu dem schönen Land macht, in dem ich leben wollte. 

Aber ich habe auch für einige Jahre vergessen, woher ich komme und was ich brauche, um mich, meinen Körper und meine Seele aufzuladen.

Und das wurde mir in diesem Jahr deutlich… ich brauche auch den Sandstrand, die Sonne und das Meer! Ich kann nicht meine Vergangenheit komplett vergessen, zugunsten einer schönen Gegenwart. Ich möchte auch meinen gespeicherten Erinnerungen einen Platz geben, Teil meiner Zukunft zu sein! 

Ich habe in diesem Jahr für meine Familie den Raum gehalten sei es während der OP und Reha-Zeiten oder während des Homeschooling, mit meiner positiven Energie aufgeladen. Ich bin als starker Baum dagestanden wie ein Fels in der Brandung, habe alles gegeben, wie immer Vollgas und positiv. Dabei habe ich glatt vergessen, mich auch wichtig zu nehmen, mich selbst zu lieben. 

Eine Mittelohrentzündung in diesem Sommer hat mich geweckt, ja, ich denke es war ein Warnschuss, bevor die psychische Belastung noch größer würde. Ich war tagelang einfach platt, so wie ich es von mir so noch nicht kannte.  

Mir ist dann bewusst worden, wie krass die letzten Monate waren, wie schwer doch diese Pandemiezeit und alles drumherum war, und ich habe mich nicht genug um mich gekümmert.  

Zum Glück bin ich stark, resilient und auch sehr reflektiert, ich konnte relativ schnell diesen Spiegel für mich nutzen und sagen, dass es wieder gut wird.  

Und nach einigen Wochen der Erholung, kann ich positiv in die nächsten Wochen und Monate schauen.  Daher verabschiede ich mich mit meinen 3 Wünsche für die nächsten Monate.

Meine 3 Wünsche

  1. Für mein nächstes Jahr, wünsche ich mir mehr Familienstunden, sowohl über virtuelle Medien als auch in der physischen Welt. 
  2. Für mein nächstes Jahr, wünsche ich mir die Welt mehr mit den Augen eines Kindes sehen zu können und auch dass wir mehr Raum für die Wissenschaft einräumen, denn #OhneWissenschaftKeineZukunft 
  3. Für mein nächstes Jahr wünsche ich mir mehr Selbstliebe und weniger Corona-Drama! 

Ich freue mich, wie immer auf deine Kommentare 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.