
Die unsichtbare Arbeit sichtbar machen
Über Care-Arbeit, Gleichberechtigung und Balance in der Partnerschaft
Manchmal erzählen uns einfache Dinge tiefe Geschichten. Was haben eine Kaffeetasse, eine kleine Milchkännchen und eine Serviette auf einem Teller gemeinsam? Sie sind mehr als nur Geschirr auf einem Café-Tisch. Sie sind ein Symbol für die Balance, die wir in unserem Alltag suchen.
Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit meiner Frau, das uns beide zum Nachdenken gebracht hat:
„Ich möchte nicht mehr dieses schlechte Gewissen spüren, wenn ich etwas für mich tue.“
Dieser Satz fiel, während wir unsere Zweisamkeit genossen. Und dann sprachen wir über Care-Arbeit, über das Mutter- und Vater-sein, über berufliche Ambitionen, über das unsichtbare Geflecht an Verantwortlichkeiten, das unser Familienleben trägt.

Ich stellte mir dann vor, dass der Teller unsere gemeinsame Arbeit repräsentiert, die wir in unterschiedlichen Bereichen leisten. Die große Kaffeetasse auf den Teller steht für die Care-Arbeit meiner Frau – all das, was sie tagtäglich für unsere Familie tut. Die kleine Milchkännchen bin ich – mein Anteil an dieser Arbeit. Dann gibt es noch die Serviette, die für meine vielfältigen Aktivitäten, Fortbildungen und mein ehrenamtliches Engagement steht, und den Löffel, der ihre Weiterbildungen symbolisiert.
Care-Arbeit als unsichtbare Verantwortung
Es wird oft über Gleichberechtigung in der Partnerschaft gesprochen, aber wenn wir ehrlich sind, zeigt der Alltag, dass wir noch weit davon entfernt sind. Selbst in modernen, reflektierten Beziehungen gibt es Herausforderungen.
Es gibt Momente, in denen wir merken, dass alte Muster aus unserer Erziehung und Gesellschaft tief in uns verankert sind.
Wer übernimmt die mentale Last der Familienorganisation? Wer denkt an die Arzttermine der Kinder, an den nächsten Elternabend, an die emotionalen Bedürfnisse aller? Wer kümmert sich um geflossene Tränen?
Care-Arbeit bleibt sehr oft unsichtbar. Sie wird nicht in Stunden gezählt, nicht in Gehältern bemessen, nicht als „Leistung“ in einem klassischen Sinne anerkannt. Und doch ist sie der Kitt, der unser Zusammenleben zusammenhält. Ohne Care-Arbeit funktioniert keine Gesellschaft – und trotzdem wird sie in erster Linie von Frauen geleistet, oft ohne ein einfaches „Danke“ dafür zu bekommen.
Ich stelle mir die Frage:
Wie können wir als Männer Verantwortung übernehmen, ohne dass es nur symbolische Gesten bleiben? Wie können wir sicherstellen, dass Gleichberechtigung nicht nur eine Idee, sondern gelebte Realität wird?
Neue Wege gehen – Gemeinsam wachsen
Es ist ein Prozess, ein ständiges Verhandeln, ein immer wieder neues Aushandeln. Und es braucht Kommunikation, jede Menge davon. Wir als Partner müssen uns fragen:
Wie können wir so zusammenarbeiten, dass nicht einer sich für den anderen verbiegt, sondern beide ihren Weg gehen können?
Es gibt keine Patentlösung. Aber es gibt die Möglichkeit, immer wieder den Dialog zu suchen. Zu hinterfragen. Zu reflektieren. Und gemeinsam neue Wege zu finden, in denen beide Partner wachsen können – nicht gegeneinander, sondern miteinander.
Das Bild mit den Tassen hat uns geholfen, darüber zu reden und Ich wollte meine Gedanken nicht für mich behalten, weil ich glaube, dass viele Paare diese Fragen mit sich tragen. Es geht nicht nur um Aufgabenverteilung, sondern um Anerkennung, um Sichtbarkeit, um ein neues Verständnis davon, wie wir als Gesellschaft Verantwortung teilen können.
Lass uns darüber sprechen.
Wie erlebst du dieses Thema in deinem Alltag? Welche Wege hast du gefunden, um eine Balance in der Partnerschaft zu gestalten?
(powered by AI)