Wird KI die reale Begegnungen ersetzen?

Spoiler: Nein, wird sie nicht, aber es wird unsere Welt verändern 🙂

Wir saßen gemeinsam auf der Couch. Ein ruhiger Abend. Doch das Thema, das mich beschäftigte, war groß. Es ging um ein Konzept, das ich ausarbeiten wollte – komplex, tief, voller gesellschaftlicher Relevanz. Es ging um Positionierung, um Sichtbarkeit, um Wirkung. Ein Thema mit Herz und Substanz. Wie formuliert man das? Wie positioniert man sich? Welche Zielgruppe, welche Vision?

Früher hätte man vielleicht lange allein darüber gebrütet, Texte verworfen, Gedankenkreise gedreht. Oder noch besser für „Prokrastinierer“ wie ich, einfach nichts entschieden.

Diesmal war es anders.

Wir entschieden uns, gemeinsam mit künstlicher Intelligenz zu arbeiten. Der Prozess war überraschend menschlich. Ich vorbereite einen Prompt mit all den vorhandenen Informationen und Dokumente, danach begannen wir über das Thema zu sprechen. Wir sprachen unsere Gedanken laut aus, dabei zeichneten wir diese mit dem Telefon (Speach-to-Text) auf, fütterten die Transkripte in dem Prompt, ließen uns inspirieren, reflektierten, diskutierten weiter, verfeinerten. Was dabei entstand, war kein Monolog zwischen Mensch und Maschine, sondern ein Dreiecksgespräch – zwischen uns beiden und der KI.

Es war kein Austausch mit einer Maschine, sondern ein Austausch zwischen uns, unterstützt durch ein Werkzeug, das zumindest auf Datenebene „mitdachte“, „mitspürte„.

Was hat das verändert?

Wir waren zwischendurch verwundert, und sagten beide laut:

„Vielleicht brauchen wir in Zukunft gar keinen Coach mehr…“

Aber nein – es war klar: Das Zwischenmenschliche bleibt zentral.

Wir kamen schneller auf den Punkt. Wir sahen klarer, wo die Idee noch Lücken hatte, welche Fragen relevant sein könnten – auch strategisch, auch ethisch. Die KI war dabei nicht Ersatz für Coaching, Beratung oder menschliches Gegenüber. Sie war Katalysator. Resonanzfläche. Impulsgeberin.

KI kann Kreativität nicht rauben – sie kann sie strukturieren. Sie kann uns helfen, nicht im Kreis zu denken.

Die eigentliche Qualität lag darin, dass wir durch die Unterstützung der KI besser ins Gespräch miteinander kamen. Tiefer. Zielgerichteter. Mit mehr Klarheit. Die Künstliche Intelligenz wurde zur stillen Dritten im Raum – nicht bedrohlich, sondern bereichernd.

Privilegien: Wer darf wie gestalten?

Natürlich gibt es auch Machtfragen. Wer hat Zugang zu diesen Technologien? Wer darf sie wie nutzen? Und was passiert, wenn Systeme, die durch Daten vergangener Ungleichheiten trainiert wurden, nun Teil unserer Entscheidungsfindung werden, um noch mehr Ungleichheiten herzustellen? Diese neue Form der Zusammenarbeit mit KI ist ein Privileg. Sie setzt Zugang, Sprachkompetenz und Medienverständnis voraus. Das sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn wir über Demokratisierung von Wissen sprechen.

KI kann Teil der Antwort sein – aber sie kann auch neue Unsichtbarkeiten schaffen, wenn sie nicht bewusst eingesetzt wird.

Verlernen wir das Denken? Entfremden wir uns voneinander?

Diese Sorgen sind real – aber sie werden nicht durch die Technologie verursacht, sondern durch unsere Art, sie zu nutzen.

In unserem Fall war es ein Versuch, Macht zu teilen. Uns gegenseitig zu bestärken. Eine kreative Idee gemeinsam wachsen zu lassen – mit einem Tool, das Klarheit bringt, ohne den Menschen zu verdrängen.

Was bleibt?

KI ersetzt keine Begegnung. Aber sie kann helfen, den Dialog zu vertiefen. Sie kann einladen, Gedanken zu sortieren, Perspektiven zu spiegeln, Mut zu machen für nächste Schritte. Wenn wir sie nicht als Ersatz, sondern als Erweiterung verstehen, öffnet sie neue Räume. Nicht nur im Denken, sondern auch im Miteinander.

Ich bin dankbar für diese Erfahrung – nicht wegen der „Technik“, sondern weil sie mir gezeigt hat, dass Technologie menschliche Tiefe nicht ersetzt, sondern erweitern kann.

Ich schreibe diesen Artikel mit Unterstützung von KI. Ich habe Ideen eingespeist, Texte umformuliert, mir Vorschläge geben lassen – aber das, was hier steht, kommt aus meinem Leben, aus Gesprächen, aus einer echten Begegnung zwischen realen Menschen.

Vielleicht ist genau das die neue Realität: Menschliche Nähe, gestützt durch digitale Intelligenz. Nicht weniger Begegnung – sondern eine neue Art davon.

Wie nutzt du KI in deinem Alltag – und wo ziehst du bewusst die Grenze?

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